Filmkritik "Heldin"

Heldin Floria Lind arbeitet als Pflegefachfrau auf der chirurgischen Station eines Krankenhauses in der Schweiz. Als sie zu ihrer Schicht kommt, erfährt sie, dass eine Kollegin krank ist. Deshalb muss sie die Station mit nur einer weiteren Krankenschwester und einer Schülerin bewältigen.

Im Film wird gezeigt, wie hektisch es im Krankenhaus sein kann. Beim morgendlichen Dienstgespräch sollen die Patient*innen besprochen werden, doch die Besprechung wird ständig unterbrochen. Ein Mann kommt ins Krankenhaus und muss sofort in den OP gebracht werden – doch er telefoniert lieber erst einmal in aller Ruhe. Ein älterer Herr möchte mit der Oberärztin über seinen Befund sprechen, doch die Ärztin hat keine Zeit, weil sie noch immer im OP ist. Mitten in der Nacht will eine ältere Dame plötzlich nach Hause.

Trotz des Stresses nimmt sich Floria Zeit für all diese Probleme. Sie erledigt ihre Arbeit mit viel Hingabe, wechselt Verbände, misst den Blutzucker und spricht mit den Patient*innen. Der Krankenschwesternschülerin gibt sie die Aufgabe, den Medikamentenschrank aufzufüllen. Dabei vergisst die Schülerin jedoch, Würfelzucker nachzulegen. Als sie darauf hingewiesen wird, lernt sie, wie wichtig es ist, Dinge ordentlich zu erledigen, um keine Zeit zu verlieren.

Im Laufe des Tages werden manche Patient*innen immer unverschämter. Eine schwerkranke Frau raucht auf dem Balkon, und Floria muss sie zurechtweisen. Dabei muss sie sich jedoch auch beleidigende Kommentare gefallen lassen. Ein anderer Patient aus der ersten Klasse wird wütend, weil er seinen Tee nicht pünktlich bekommt.

Plötzlich gibt es einen Notfall: Eine ältere Dame bekommt keine Luft mehr. Trotz aller Bemühungen stirbt sie an Lungenversagen. Floria ist erschüttert und bricht in Tränen aus. Der Stress nimmt kein Ende – und bei der nächsten Medikamentenausgabe unterläuft ihr ein Fehler. Dadurch wird ihre Kompetenz infrage gestellt.

Als sie dem wütenden Patienten endlich seinen Tee bringt, ist er immer noch aufgebracht. In ihrer Wut wirft Floria seine teure Uhr aus dem Fenster. Später erzählt sie es ihrer Kollegin, und beide lachen darüber. Doch ihr schlechtes Gewissen lässt sie nicht los. Sie geht in den Garten, um die Uhr zu suchen. Dort bekommt sie sie von der Krebspatientin zurück – der Frau, die sie zuvor auf dem Balkon wüst beschimpft hatte.

Der Patient, der so lange auf seinen Tee gewartet hatte, wird plötzlich ruhig. Er hat kurz zuvor eine schlimme Diagnose bekommen.

Der Tag im Krankenhaus endet. Am Ende geht Floria erschöpft nach Hause. Sie hat alles gegeben, was sie konnte.

Meine Meinung:

Der Film ist sehr berührend. Er zeigt eindrucksvoll, wie ein Tag im Krankenhaus ablaufen kann. Besonders deutlich wird, wie schwer die Arbeit ist, wenn zu wenig Personal im Einsatz ist. Gleichzeitig macht der Film klar, wie wichtig Menschlichkeit und Respekt sind – sowohl gegenüber den Patient*innen als auch gegenüber dem Pflegepersonal. Der Film geht einem wirklich unter die Haut.

Punkte (1 bis 10)

Brigitte: 10
Michael: 10