Gesundheit für alle

 

Das Team der Inklusiven Redaktion der Caritas OÖ wollte wissen, wie Menschen mit Verständnisschwierigkeiten im Gesundheitssystem unterstützt werden.

Sie fanden heraus, dass ihnen die Betreuerinnen helfen: Sie bringen wichtige Informationen zum Arztbesuch mit.

Sandra Selimi und Karin Höller leben in einer Einrichtung der Caritas OÖ.
Sie gehen allein zum Arzt. Wenn sie etwas nicht verstehen, fragen sie beim Arzt nach.
Auch die Betreuerin hilft, wenn sie etwas nicht verstehen.

„Ich gehe zu jedem Arzt allein, auch ins Krankenhaus. Wenn ich etwas nicht verstehe, kann ich nachfragen. Die Ärzte fragen mich auch, ob ich etwas wissen will.“
Sandra Selimi – sie wohnt in einer betreuten Wohneinrichtung der Caritas OÖ.

Ich verstehe nicht immer alles, aber ich kann nachfragen.“
Karin Höller – sie wohnt in einer betreuten Wohneinrichtung der Caritas OÖ

Recht auf einfache Informationen

Es gibt Vorschriften, dass Gebäude und Informationen zugänglich sein müssen.
Zum Beispiel für Menschen, die nicht gut sehen oder hören können.
Aber es gibt keine Vorschrift für einfache Sprache bei Ärzten und Ärztinnen oder in Krankenhäusern.
Einfache Sprache würde vielen Menschen helfen, nicht nur denen mit Verständnisschwierigkeiten.

Wir haben versucht, gute Informationen über Gesundheit für Menschen mit Verständnisschwierigkeiten zu finden. Es war nicht einfach.

Im Internet auf www.wobinichrichtig.at gibt es Information auch in einfacher Sprache.

Ausbildung für Gesundheitspersonal

In Oberösterreich gibt es Schulungen für Gesundheitspersonal.
Sie lernen, wie sie mit Menschen umgehen, die Hilfe beim Verstehen brauchen.

Zum Beispiel gibt es Schulungen in nonverbaler Kommunikation.
Da geht es darum, wie man ohne Sprache Informationen austauschen kann.

Es gibt auch Schulungen, wie man mit Menschen umgeht, die krank sind und sich deshalb nicht viel merken können.

Das haben wir herausgefunden:

Es gibt Bemühungen, das Gesundheitssystem zugänglicher zu machen.
Zum Beispiel von der oberösterreichischen Gebietskrankenkasse.
Dort sind die meisten Menschen versichert.
Es gibt ein Kurhaus in Bad Ischl, wo das Personal die Gebärdensprache gelernt hat.
Dort gibt es auch für gehörlose Menschen Angebote.

Auch das „Netzwerk Hilfe“ hilft Menschen mit Verständnisschwierigkeiten.
Zum Beispiel, wenn sie Auskunft von Behörden brauchen.
Oder, wenn sie dort Anträge stellen wollen.

Manche Internetseiten bieten Informationen in einfacher Sprache.
Und medizinisches Personal lernt in der Ausbildung manchmal, die Bedürfnisse von Menschen mit Verständnisschwierigkeiten zu berücksichtigen.

Aber es gibt noch viel zu tun, um das System besser zu machen.

von Susanne Sametinger